Antifa

Schulter an Schulter wo der Staat versagte

DE, 2024, 92 min, Deutsch
Directed by: Leftvision

Mittwoch
12. November
20:30
Heimatsaal im Volkskundemuseum
Paulustorgasse 13a, 1. Stock


Q&A
mit Protagonist*innen


Website


Zum ersten Mal sprechen fünf Antifa-Aktivist*innen ausführlich öffentlich über die Hintergründe und Praktiken einer mächtigen sozialen Bewegung, die der erstarkenden Neonaziszene in Deutschland nach 1989 mutig entgegentrat. 

Die Antifaschistische Aktion (kurz Antifa) entstand in den 90er und 00er Jahren als Reaktion auf die rassistischen Pogrome, die die BRD überrollten, und die Unfähigkeit oder Unwilligkeit staatlicher Instanzen diese aufzuhalten. Kaum eine Bewegung der Neuzeit arbeitete derart intelligent und effektiv auf so vielen Feldern.

Die Interviews mit den fünf Protagonist*innen verschmelzen mit zahlreichen Schätzen aus dem Archiv zu einem intensiven, lehrreichen Film. Statt eines einfachen historischen Rückblicks legt er die Schichten frei, die den Mythos Antifa überlagern. Er gewährt tiefe Einblicke in Formen der politischen Arbeit, die zu heftigen Überreaktionen seitens Staat und Bürgertum führte und doch immer dringend nötig war.

Von Straßenkämpfen, über investigative Recherchen und Aufklärungskampagnen bis hin zu den Herausforderungen in der Provinz, die von Selbstverteidigung und dem Schutz anderer geprägt ist, dokumentiert der Film die Geschichte der Bewegung in bisher nie gezeigtem Umfang und erweckt sie so zum Leben. ANTIFA ist kein bloßer Rückblick, sondern eine Aufforderung zur kritischen Reflexion über die Kraft des Widerstands gegen den Neofaschismus. 

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WIR SIND ALLE ANTIFA

Angesichts zunehmender Hetze und Gewalt gegen queere Menschen, Bipoc, NGOs und Linke sowie massiver Repression gegen Aktivist*innen ist es essenziell, dass wieder mehr Menschen klar wird, dass Antifas nicht nur Aktivisti in schwarz sind, die teils auch militant gegen faschistische Bedrohungen vorgehen, um Schlimmes zu verhindern. 

Antifas sind alle, die eine auf Demokratie und Menschenrechten basierende Gesellschaft gegen Faschisierung und Gewalt verteidigen. Es braucht dringender als je zuvor breite Bündnisse und Mobilisierungen, in denen das Gemeinsame vor das Trennende gestellt wird, damit den Angriffen der Rechtsextremen auf allen Ebenen solidarisch, entschlossen und mutig entgegengetreten werden kann. 

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„…Eine antifaschistische Bewegung, die sich auf Aufklärung, Bildung und Solidarität beruft, ist...unabdingbar. Die Antifaschistische Aktion beschreibt einen losen und zunächst unorganisierten Zusammenschluss von Menschen, die sich gemeinsam gegen Faschismus und für Solidarität mit ihren Mitmenschen einsetzen. Antifaschist*in zu sein, heißt grundsätzlich nur, gegen Faschismus zu sein.

Organisierte antifaschistische Gruppierungen sind meist ortsbezogen und teilen nicht zwangsweise die Ansichten anderer Zusammenschlüsse, die unter dem Oberbegriff Antifa agieren...Eine übergeordnete Organisation, eine Partei oder eine*n Anführer*in gibt es nicht.“ - kino-zeit.de